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Voll schief

Wir haben uns dazu entschieden, einen Tag länger an dem tollen Campingplatz zu bleiben und einen Tagesausflug nach Pisa zu machen. Pisa, eine Stadt in der wunderschönen Region der Toskana, ist berühmt für ihren ikonischen Schiefen Turm und ihre reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Doch neben diesem architektonischen Wunder bietet Pisa auch eine Fülle von kulturellen und kulinarischen Erlebnissen, sowie eine grandiose Altstadt.

Das Wahrzeichen von Pisa, der Schiefe Turm, ist zweifellos eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Er hat eine Neigung von etwa 3,9 Grad vom Lot aus gesehen. Der schiefe (Kölles-)Turm von Bönnigheim hat eine Neigung von 1,1 Grad.

Der Schiefe Turm von Pisa begann bereits während seiner Bauzeit im 12. Jahrhundert, sich zu neigen. Schon nach dem Bau der dritten Etage im Jahr 1178 begann der Turm aufgrund des weichen Untergrunds und der ungleichmäßigen Fundamentierung zu schief zu stehen. Dies führte dazu, dass die Arbeiten vorübergehend eingestellt wurden, da die Baumeister nicht in der Lage waren, die Schieflage zu beheben. Der Turm blieb unvollendet und ohne Dach für mehr als ein Jahrhundert, bis im 13. Jahrhundert der Bau fortgesetzt wurde. Er hat eine Höhe von etwa 55 Metern, einen Durchmesser von etwa 15,5 Metern an der Basis und besteht aus acht Stockwerken. Ursprünglich war er als Glockenturm für den nahegelegenen Dom von Pisa gedacht. Trotz der Bemühungen, die Schieflage zu korrigieren, neigte sich der Turm weiterhin und erreichte schließlich den charakteristischen schiefen Winkel, den wir heute kennen. Es wird angenommen, dass der Bauplan des Turms nicht den geologischen Bedingungen des Baugrunds entsprach, was zu seiner Neigung führte. Darüber hinaus wurde der Turm auf einem Fundament aus Sand, Ton und Morast gebaut, was seine Instabilität begünstigte. Heute ist der Schiefe Turm von Pisa ein faszinierendes Beispiel für menschliche Beharrlichkeit und Einfallsreichtum. Es zeigt auch, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist "schief" zu sein.

Pisa hat eine enge Verbindung zum berühmten Wissenschaftler Galileo Galilei hat. Galilei, der in Pisa geboren wurde, verbrachte einen Teil seines Lebens in der Stadt und führte hier einige seiner bahnbrechenden Experimente durch. Unter anderem soll er von der Spitze des Schiefen Turms Gegenstände fallen lassen haben, um die Theorie der Schwerkraft zu erforschen.

Abseits der touristischen Attraktionen bietet Pisa eine charmante Altstadt mit verwinkelten Gassen, malerischen Plätzen und historischen Gebäuden. Die lebendige Atmosphäre und das mediterrane Flair machen es zu einem herrlichen Ort, um zu schlendern und das lokale Leben zu genießen. Die Restaurants in Pisa sind bekannt für ihre köstliche toskanische Küche, die von frischem Fisch und Meeresfrüchten bis hin zu hausgemachten Pasta-Gerichten reicht. Vor allem die Pasta hat es uns angetan. Klar, so eine Tour durch die Stadt macht hungrig. Wir haben uns für die ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße der Altstadt ausgesucht. Nachdem der Hund versorgt war, widmeten wir uns der hausgemachten Paste mit Gemüse und Steinpilzen sowie frisch geriebenem Hartkäse. So lecker. 

Der Besuch in dieser bezaubernden Stadt war ein unvergessliches Erlebnis. Auf jeden Fall ist Pisa eine faszinierende Stadt, die viel mehr zu bieten hat als nur den Schiefen Turm. 

Galileo Galilei

Galileo Galilei war ein bedeutender italienischer Wissenschaftler, Mathematiker, Physiker und Astronom, der im 16. und 17. Jahrhundert lebte. Er gilt als einer der Begründer der modernen Naturwissenschaften und machte wegweisende Beiträge zu verschiedenen Bereichen der Physik, Astronomie und Philosophie.

Geboren am 15. Februar 1564 in Pisa, Italien, studierte Galilei zunächst Medizin an der Universität Pisa, wechselte dann jedoch zur Mathematik und Physik. Seine bahnbrechenden Entdeckungen und Experimente revolutionierten das Verständnis der Welt und legten den Grundstein für die moderne Wissenschaft.

Galileis Arbeit umfasste die Gesetze der Bewegung und die Entwicklung des Teleskops, mit dem er erstmals den Himmel systematisch erforschte. Durch seine Beobachtungen des Nachthimmels entdeckte er unter anderem die vier größten Monde des Planeten Jupiter, die später als die "Galileischen Monde" bekannt wurden.

Eines seiner berühmtesten Experimente war das Freie Fall Experiment, bei dem er die Theorie des Aristoteles infrage stellte und zeigte, dass Gegenstände unabhängig von ihrer Masse mit derselben Beschleunigung fallen.

Es wird berichtet, dass Galilei von einem Turm aus Gegenstände verschiedener Massen fallen ließ, um zu beweisen, dass sie unabhängig von ihrer Masse mit derselben Beschleunigung fallen.

Es heißt, dass Galilei eine Melone und eine Kanonenkugel gleichzeitig vom Turm fallen ließ, um zu demonstrieren, dass sie gleich schnell fallen würden. Als die Melone auf dem Boden aufschlug, zerplatzte sie und der Saft bespritzte die neugierigen Passanten. Dieser Vorfall soll Galileis Theorie über den freien Fall bestätigt haben, aber auch zu einem amüsanten Zwischenfall geführt haben. Diese Anekdote ist möglicherweise übertrieben oder erfunden, das Experiment allerdings führte zu fundamentalen Erkenntnissen über die Schwerkraft und die Gesetze der Bewegung. Gut, wenn man einen schiefen Turm in der Nähe hat.
Galilei geriet jedoch auch in Konflikt mit der katholischen Kirche aufgrund seiner Unterstützung der kopernikanischen Theorie, die besagte, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Seine Überzeugungen brachten ihn in Konflikt mit den damaligen religiösen Dogmen, und er wurde von der Kirche wegen Ketzerei angeklagt.

Trotz der Kontroversen und des persönlichen Leids blieb Galileo Galilei seiner Leidenschaft für die Wissenschaft treu und hinterließ ein bleibendes Erbe, das die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften maßgeblich beeinflusste. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Dienstag, 14 Mai 2024 13:10)

    Danke für die Stadtführung durch Pisa, ihr könntet als Fremdenführer umsatteln . Ich, habe mit Franz (Ex) Pisa vor ca 30 Jahren besucht. Weiterhin viel Spaß . Bussi Maria